Rhizomsperre selber bauen, Alternativen zur Rhizomsperre

Der Bambus steht auf einer freien Fläche

Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich auch alle hier aufgelisteten Pflanzen (bis auf Sasa Palmata, Bashania fargesii) ohne Rhizomsperre einbauen. Dafür ist ein Sicherheitsabstand von ca. 2 Metern zu anderen Pflanzen oder Plattenbelägen erforderlich. Neue Triebe lässt man zunächst wachsen, und mäht sie nicht ab.

Einmal im Jahr, am besten Anfang August, sticht man die neuen Triebe ab. Dabei beginnt man mit den entferntesten Trieb, sticht zunächst auf der von der Mutterpflanze abgewandten Seite, dann links und rechts, alle Stiche lediglich 10 cm tief, zieht ein wenig, und kann dadurch den Verlauf der Rhizome, die ja nur 3-4 cm unterhalb der Oberfläche liegen, sehen. Nun kann immer abwechselnd links und rechts des Rhizomes bis zur Mutterpflanze abgestochen werden. Die bereits ausgebildeten Saugwurzeln können verbleiben, aus ihnen gehen keine neuen Triebe hervor. Die Ränder des so entstandenen kleinen Grabens (b/h max = ca. 10/10 cm) tastet man anschließend ab, um zu prüfen, ob bereits seitlich Ausläufer gebildet worden sind. Sollte dies der Fall sein, zieht man sie heraus und und verfüllt die Abtragungen. Diese Technik habe ich bei allen hier angebotenen Pflanzen über 10 Jahre erfolgreich ausgeführt, ohne das es zu „wilden Ausbreitungen“ gekommen ist. Dabei habe ich immer den Durchmesser der Mutterpflanze auf maximal einen Meter gehalten. Bei Interesse demonstriere ich diesen Vorgang gerne vor Ort, in meiner Plantage oder bei Ihnen im Garten.

Bambus in großen Töpfen im Erdboden versenkt / Bambus im Kübel

Die alternative sind runde Maurerbütten, mindestens 90 Liter und Regenwassertonnen, aus PE. Mit einer Stichsäge schneidet man ein großes Loch in den Boden, aber lässt umlaufend 10 cm Rand stehen. So werden die Rhizome im Kreis gelenkt, und die Saugwurzeln können in größere Tiefen vordringen.

Nicht einfach, jedenfalls über das Winterhalbjahr! Hier habe ich in den vergangenen 20 Jahren Erfahrungen gesammelt, die ich euch und den Pflanzen ersparen möchte! Bambuspflanzen in Töpfen überstehen unsere Winter nur sicher, wenn sie so platziert werden können, dass sie zumindest über die Mittagsstunden keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind! Noch besser ist Vollschatten. Der Grund dafür: Alle Pflanzen mit Laub, also auch Bambus, verliert unter Sonneneinstrahlung permanent Feuchtigkeit. Und Feuchtigkeit kann von den Wurzeln der Pflanzen nur gefördert werden, wenn sie frostfrei sind. Und dies ist bei einer Haltung in Töpfen fast nicht möglich.

Ein Beispiel findet ihr hier.

Bambus mit Rhizomsperre pflanzen

Wie ihr ordnungsgemäß eine Rhizomsperre einbaut, habe ich in diesem Artikel beschrieben.

Mit so einem genannten „Sauzahn“ könnt ihr die Ausläufer / Rhizome finden und aus dem Boden ziehen.

Bambus im Kübel? Eignet sich Bambus für Kübelbepflanzung?

Nicht jeder Bambus eignet sich gleich gut für die Kübelbepflanzung. Es muß nicht immer der große Garten sein. Wenn ihr nur einen Balkon oder Terrasse habt, könnt ihr Bambus im Kübel pflanzen. Dabei solltet ihr auf die verschiedenen Bambusse bei uns achten, die in der Kategorie „Bambus für Terrasse / Balkon“ gelistet sind. An verschiedenen Orten sind Bambusse zu finden, die mit großen Töpfen das Gegengewicht zu den Windlasten schaffen. Daher ist die Wahl des richtigen Kübels oder Pflanzbehälters enorm wichtig.

Welches Pflanzgefäß? Oder wie groß sollte der Topf sein?

Ein großer Kübel oder Pflanzgefäß ist entscheidend, ob ein Bambus optimal gedeiht. Die Wurzeln der Phyllostachysfamilie können enormen Druck ausüben und das Pflanzgefäß sprengen. Daher verwende ich immer einen etwas kleineren Kunststofftopf und setze ihn in den optisch ansprechenden Topf. Somit kann ich jederzeit den Bambus wieder entnehmen.

Häufig laufen die Pflanzgefäße konisch zusammen. Sobald der Bambus mehrere Jahre im Topf steht, ist eine Entfernung fast nicht mehr möglich. Dann könnt ihr nur noch mit einem elektrischen Fuchsschwanz die Pflanze herausschneiden.

Düngen nicht vergessen!

Der Bambus befindet sich in einem fast geschlossenem Behälter. Die Nährstoffe erhält er nur noch aus dem unteren Bereich durch das Loch in der Maurerbütt. Umso wichtiger ist eine ausreichende Nährstoffversorgung. Zu dem Thema Bambus düngen habe ich bereits einen ausführlichen Bericht geschrieben.

Bambus im Kübel, der Ausläufer bildet und im Boden versenkt wurde

Bambus im Kübel Beispiel
Bambus in einer 60 Liter Maurerbütt. Was häufig passiert, dass der Topf absackt und die Rhizome über den Rand weiter wachsen. Das darf natürlich nicht passieren.
Bambus im Kübel Beispiel
Gut sichtbar die Saugwurzeln, die nicht problematisch sind und keine Ausläufer bilden.
Bambus im Kübel Beispiel
Im Boden der Maurerbütt wurde eine Schreibe herausgeschnitten. Die Rhizome laufen im Kreis und bleiben im oberen Bereich.
Bambus im Kübel Beispiel
Gut sichtbar die Saugwurzeln. So habe ich manche Bambusse 5-12 Jahre im Boden stehen.